Gesamtverband textil+mode und BVG schließen Machbarkeitsstudie zum Recycling von Dienstkleidung erfolgreich ab

Abschlusstreffen in Berlin

13.11.2025

Berlin: In einer Machbarkeitsstudie „Recycling- und Upcycling-Optionen für die alte Dienstkleidung der BVG“ zeigen der Gesamtverband textil+mode und die Berliner Verkehrsbetriebe, BVG, wie textile Kreislaufwirtschaft im öffentlichen Sektor nicht nur möglich, sondern auch wirtschaftlich und ökologisch sinnvollgestaltet werden kann. Ein Jahr lang hatten sich Expertinnen und Experten der Textilindustrie und der Berliner Verkehrsbetriebe intensiv damit beschäftigt, wie Kreislaufwirtschaft am Beispiel von Dienstbekleidung ganz konkret gelingen kann.

Jonas Stracke, Leiter Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz beim Gesamtverband textil+mode: „Mit dieser Studie zeigen wir eindrucksvoll, was möglich ist, wenn wir die Innovationskraft der Industrie und die öffentliche Beschaffung an einem Tisch zusammenbringen.“ Im Rahmen der Studie wurde erstmals ein vollständiger Rücknahmeprozess für ausgediente Dienstkleidung entwickelt und erprobt: von der Sammlung über die Sortierung bis hin zu unterschiedlichen Recycling- und Upcyclingverfahren. In einer ersten Pilotphase wurden intern Dienstkleidungsartikel gesammelt, analysiert und in mehreren Verwertungs- und Recyclingverfahren sogar zu neuen Produkten verarbeitet. Aus ausgemusterter Dienstkleidung entstanden neue T-Shirts, Filztaschen und sogar Winterjacken, die als Spende an soziale Einrichtungen gingen.

Copyright: Sophie Christ Photography | Berlin

 

„Das Projekt zeigt uns, dass Recycling von Dienstkleidung machbar ist – wenn man bereit ist, neue Wege zu gehen und gemeinsam anzupacken“, sagt Annika Hercegfi, Projektleiterin und Expertin für nachhaltige Beschaffung bei der BVG. „Unsere Erfahrungen fließen nun direkt in die künftige Ausschreibung und Beschaffung ein, damit wir bis 2027 einen strukturierten Recyclingprozess etablieren können.“

Das Ergebnis der Studie: Ein praxistaugliches Konzept, das nicht nur die ökologische Wirkung (CO₂-Einsparung bis zu 58 Prozent), sondern auch den Markenschutz, die Prozesssicherheit und wirtschaftliche Tragfähigkeit berücksichtigt. Die Erkenntnisse haben Potenzial als Blaupause für andere öffentliche Auftraggeber zu dienen, die textile Kreisläufe schließen wollen.

Beim Abschlusstreffen am 13. November 2025 in Berlin diskutierten die Projektbeteiligten gemeinsam mit Branchenpartnern die nächsten Schritte zur Umsetzung. Ziel ist es, bis 2027 schrittweise eine dauerhafte Kreislaufwirtschaft für BVG-Dienstkleidung einzuführen.

Copyright: Sophie Christ Photography | Berlin