Schritt für Schritt: Bündnis für nachhaltige Textilien (kurz: Textilbündnis)

Höchste Umwelt- und Sozialstandards gehören zur DNA unserer Unternehmen, die sich freiwillig und selbstverpflichtend beim Textilbündnis engagieren.

02.09.2019

Starke deutsche Modemarken stehen international für herausragendes Design, hohe Qualität und auch die besten Umwelt- und Sozialstandards weltweit. Seit 2015 ist der Gesamtverband textil+mode Mitglied im höchsten Lenkungs- und Entscheidungsgremium, dem Steuerungskreis. Am Tisch sitzen neben Industrie und Handel Vertreter der Bundesregierung und Gewerkschaften sowie der Zivilgesellschaft, die durch sogenannte Nichtregierungsorganisationen, vertreten werden.

Nach Form, Inhalt und Größe ist das deutsche Textilbündnis die größte Multistakeholder-Initiative der Welt mit textilem Schwerpunkt. Das zeigt, mit wie viel Engagement die unterschiedlichen Stakeholder an der Umsetzung der Ziele arbeiten. In der Diversität der Mitglieder zeigt sich sehr deutlich, dass Unternehmen verschiedene Geschwindigkeiten haben, um die gemeinsam verabredeten Ziele umzusetzen.

Das Textilbündnis hat sich in den ersten Jahren als ein Lernprozess verstanden, in dem auch wenig erfahrene Unternehmen Raum für kontinuierliche Verbesserungen erhalten. Die Mitglieder werden dabei auch vom Gesamtverband textil+mode durch Handreichungen unterstützt, die Anforderungen in der Lieferkette durchzusetzen und die freiwillig gesetzten Ziele zu erreichen.

Mitglieder

Aktuell bündeln rund 130 Mitglieder (inklusive beratender Mitglieder) aus Wirtschaft, Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften, Standardorganisationen und Bundesregierung ihre fachlichen Kompetenzen und organisationseigene Expertise. Damit hat das Textilbündnis aktuell eine Marktabdeckung von knapp 50 Prozent des Umsatzes im deutschen Textilmarkt.

Um der Internationalität der Textil- und Modebranche gerecht zu werden, geht das Bündnis Kooperationen mit europäischen und internationalen Initiativen und Institutionen ein. Ziel ist es, über nationale Grenzen hinweg gleiche Wettbewerbsbedingungen ("level playing field") zu schaffen.

Die aktuelle Mitgliederliste finden Sie hier.

Arbeitsweise

Die Bündnismitglieder haben sich das Ziel gesetzt, substanzielle Verbesserungen entlang der globalen Lieferkette durchzusetzen. Dies geschieht durch:

  • individuelle Verantwortung,
  • gemeinsames Engagement vor Ort und
  • gegenseitige Unterstützung.

Für eine Breitenwirkung kooperiert das Textilbündnis mit relevanten europäischen und internationalen Organisationen und Initiativen.

Im Review-Prozess (bestehend aus Fortschrittsbericht und Roadmap) setzen die Mitglieder freiwillig die verbindlichen Anforderungen des Bündnisses individuell um. Dazu verfolgen sie verpflichtende und freiwillige Ziele, über deren Fortschritt der Umsetzung die Mitglieder berichten. So zeigen alle Mitglieder, wie sie ihren unternehmerischen Sorgfaltspflichten und ihrer Verantwortung nachkommen. Dabei setzt das Textilbündnis auf gemeinsames Engagement. Dazu werden in ausgewählten Produktionsländern Initiativen für ökologische, soziale und ökonomische Verbesserungen auf den Weg gebracht und umgesetzt.

Organisationsstruktur

Der Steuerungskreis ist das zentrale politische Entscheidungsgremium, das regelmäßig zu Präsenzsitzungen zusammen kommt. Der Steuerungskreis trifft seine Entscheidungen einstimmig.

Der Steuerungskreis repräsentiert das Textilbündnis und entscheidet über:

  • strategische und politische Steuerung und Entwicklung des Textilbündnisses,
  • Regeln der Zusammenarbeit,
  • Mandate und Besetzung der Experten- und Projektgruppen,
  • Handlungsempfehlungen aus den Experten- und Projektgruppen,
  • Neuaufnahme von Bündnismitgliedern.

Im Mai 2019 sind der Gesamtverband textil+mode, das Textilkontor Walter Seidensticker, der HDE und die Otto Group als Vertreter der Wirtschaft in den Steuerungskreis wieder gewählt worden. Die Amtszeit des Steuerungskreises beträgt 2 Jahre. Neben der Akteursgruppe Wirtschaft sind die Anspruchsgruppen Zivilgesellschaft, Bundesregierung, nicht-kommerzielle Standardorganisationen und Gewerkschaften im Steuerungskreis vertreten. Eine Übersicht zum Steuerungskreis finden Sie hier

Die Experten- und Projektgruppen sind zuständig für die inhaltliche und prozessuale Ausgestaltung des Bündnisses. Sie unterrichten den Steuerungskreis regelmäßig über ihre Fortschritte und formulieren ggf. Handlungsempfehlungen, die von den Steuerungskreismitgliedern genehmigt werden müssen.

Das Bündnissekretariat, dessen Aufgaben durch die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) wahrgenommen werden, ist für die fachliche und organisatorische Unterstützung des Steuerungskreises und der Projektgruppen zuständig, insbesondere für:

  • Vor- und Nachbereitung und Protokollierung der Gremiumssitzungen,
  • Umsetzung von Beschlüssen des Steuerungskreises,
  • ganzheitliche Projektplanung,
  • Betreuung der Mitglieder.

Grundlegende Rahmenwerke des Textilbündnisses

Das grundlegende Rahmenwerk des Bündnisses bildet der Aktionsplan 2.0, der am 13. April 2015 verabschiedet wurde. Dieser formuliert die gemeinsamen Ziele, auf die alle Mitglieder des Textilbündnisses gemeinsam hinwirken und beschreibt die Umsetzungsstrategie, mithilfe derer die Ziele erreicht werden sollen.

Die Regeln der Zusammenarbeit entsprechen einer Geschäftsordnung. Sie regeln grundlegende Bestimmungen zur Mitgliedschaft, die interne Arbeitsweise des Bündnisses sowie die Aufgabenteilung und Befugnisse der Bündnis-Organe.

Handlungsempfehlungen

Weitere Downloads mit generellen Informationen zum Bündnis für nachhaltige Textilien finden Sie hier