"Jetzt geht es rund!" - Kreislaufwirtschaft oder auch Circular Economy sind Begriffe, die die Nachhaltigkeitsdiskussion immer stärker prägen. Die Textilindustrie steht besonders im Fokus. Unternehmen in Deutschland richten sich schon heute nach höchsten Umweltstandards und setzen sich auch immer intensiver mit den Chancen und Herausforderungen der textilen Kreislaufwirtschaft auseinander.
Die deutsche Textilindustrie leistet Pionierarbeit im Bereich der Kreislaufwirtschaft
Schon heute werden Garn- oder Stoffreste, die beim Zuschnitt und der Produktion anfallen, direkt wieder in den Kreislauf zurückgeführt. Dabei werden zum Beispiel aufbereitete und zurückgewonnen Fasern in neue Garne versponnen. Unternehmen schonen somit Ressourcen und vermeiden Abfälle. Viele denken die Kreislaufwirtschaft auch einen Schritt weiter. Sie setzen zum Beispiel biobasierte und biologisch abbaubare Roh- und Reststoffe ein. So entstehen Kleider aus Algen, Vliesstoffe aus den Resten von Ananaspflanzen oder Automobilinterieur aus Naturfaserverbundwerkstoffen. Der Grundgedanke dabei: biologisch abbaubare Materialien lassen sich in den biologischen Kreislauf zurückführen und setzen dabei kein Mikroplastik frei.
Dank einer sehr engagierten Textilforschung und innovativen Unternehmen wird stetig an neuen Technologien gefeilt. Genau diese Innovationen bringen die textile Kreislaufwirtschaft voran. So stellen deutsche Unternehmen spezielle Garne in neuen Spinnverfahren her, die extrem haltbar, langlebig und trotzdem kompostierbar sind. Aus diesen Garnen können kreislauffähige Stoffe für Outdoor-Jacken oder Sitze für Straßenbahnen produziert werden.
Textile Innovationen sind auch wichtige Helfer, um Kreisläufe zu schließen: Neue Filtertextilien können wichtige und teure Edelmetalle aus Prozessabwässern fischen, die dann wieder in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden. Oder sie sorgen dafür, dass Schadstoffe oder Feinstaub gar nicht erst in einen Kreislauf gelangen.
Neben innovativer Technologien bieten deutsche Textilunternehmen auch immer mehr Geschäftsmodelle, die als Ziel eine funktionierende Circular Economy haben: Bettwäsche, Arbeits- und Schutzbekleidung können geleast oder gemietet werden, um sie möglichst lange im textilen Kreislauf zu halten. Dank professioneller Textildienstleister werden sie gewaschen, repariert und immer wieder in den Kreislauf gebracht. Das schont Klima und Ressourcen und ist im besten Sinne nachhaltig.