Berlin, Düsseldorf, Selb, 21.02.22: Der industrielle Kern Deutschlands steht auf dem Spiel und damit Wohlstand, gute Arbeitsplätze und industrielles Knowhow, um die Klimawende zu bezahlen und zu gestalten. Daran lässt die vom Bundesverband der deutschen Industrie, BDI, heute vorgestellte Studie über die Energiekosten im industriellen Mittelstand keine Zweifel mehr.
Christoph René Holler, Hauptgeschäftsführer bei Bundesverband Keramische Industrie: „Die Lage ist nicht ernst, sie ist sehr ernst! Die Kostenspirale dreht sich so schnell wie seit 50 Jahren nicht mehr. Dazu kommen nationale Zusatzbelastungen und Abgaben, wie die CO2-Bepreisung, die Mitbewerber in Europa und der Welt nicht haben. Die mittelständische Industrie hat keine andere Wahl mehr, als der Öffentlichkeit das ganze Ausmaß der Folgen vor Augen zu führen! Wenn die Bundesregierung nicht handelt, wird es zu einer dramatischen Abwanderung von Industrie, Arbeitsplätzen, Know-how und Wohlstand kommen.“
Für Christian Vietmeyer, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung, reicht die angekündigte Abschaffung der EEG-Umlage längst nicht mehr aus. „Die Bundesregierung muss unsere mittelständische Industriebranchen jetzt entlasten, sonst steht Deutschland bald ohne mittelständische Industriebetriebe da. Solange wir nicht ausreichend erneuerbare Energien zu bezahlbaren Preisen auf dem Markt haben, muss es Kompensationen für Unternehmen geben, die im europäischen und internationalen Wettbewerb stehen und in ihren Produktionsprozessen aus Mangel an klimafreundlichen Alternativen auf fossile Energien angewiesen sind. So wie es jetzt läuft, hängt die Bundesregierung unseren Unternehmen energiepolitische Mühlsteine um den Hals, die uns unter Wasser ziehen.“
Uwe Mazura, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie, appellierte an Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Habeck, mit der mittelständischen Industrie schnellstmöglich das Krisengespräch zu suchen. „Die Lage ist derart existenzbedrohend, dass wir uns leider nicht mehr mit Hinhalte-Appellen abspeisen lassen können. Herr Minister Habeck: Reden Sie mit uns, kommen Sie in unsere Unternehmen, machen Sie sich ein Bild davon, dass wir mit unseren Innovationen Teil der Klimawende sein können und sein wollen. Aber sagen Sie uns auch ganz ehrlich, wenn der industrielle Mittelstand keinen Platz mehr in Deutschland hat!“
Die drei Hauptgeschäftsführer, die stellvertretend und im Namen des Branchenbündnisses „Faire Energiewende“ sprechen, riefen dazu auf, sich an einer Online-Demo der mittelständischen Industriebranchen zu beteiligen. „Wir blockieren keine Autobahnen, wir bitten um Beteiligung an unserer Online-Demo hier.“
Im Bündnis Faire Energiewende sind branchenübergreifend etwa 10.000 deutsche Unternehmen mit rund einer Million Beschäftigten und etwa 200 Milliarden Euro Jahresumsatz vertreten.
- Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie BDG, www.guss.de
- Bundesverband Keramische Industrie e. V., www.keramverbaende.de
- Bundesverband der Energieabnehmer e. V., www.vea.de
- Deutsche Feuerfest-Industrie e. V., www.dffi.de
- Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e. V., www.textil-mode.de
- Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V., www.gkv.de
- Industrieverband Feuerverzinken e. V., www.feuerverzinken.com
- wdk Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e. V., www.wdk.de
- WSM Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e. V., www.wsm-net.de
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