Schadensmechanismus Martindale-Flachscheuerung
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Verbesserte Scheuer- bzw. Abrasionsbeständigkeit von textilen Flächengebilden

Die Situation

Gerade Berufsbekleidung und Bezugsstoffe sind ständigen Oberflächenbelastungen durch Scheuern und Abrieb ausgesetzt.

Das Projekt

Ein IGF-Projekt am DTNW in Krefeld hat jetzt einen Weg gefunden, wie durch Sol-Gel-Ausrüstung die Scheuer- bzw. Abrasionsbeständigkeit von Geweben aus unterschiedlichen Fasermaterialien verbessert werden kann. Die Sol-Gel-Technik erlaubt die Synthese und Applikation von Beschichtungen mit einstellbaren Eigenschaften. Die Oberflächen solcher Ausrüstungen können sehr glatt bis rau sein, die Schichten glasartig hart bis weich. Sie können darüber hinaus die Flexibilität, also den Griff des textilen Flächengebildes, weniger oder stärker beeinflussen.

Im Projekt wurden durch Variation der entsprechende Eigenschaften deren Auswirkung auf die Scheuerbeständigkeit eines textilen Flächengebildes mit dem Ziel untersucht, Scheuerfestausrüstungen optimieren zu können. Dabei kamen unterschiedliche Sol-Gel-Ausrüstungen zur Anwendung, die die Abrasionsbeständigkeit von Textilien verbesserten.

Bei Baumwolle zeigten niedrige Auflagen und eher weiche/flexible Beschichtungen eine verbesserte Abrasionsbeständigkeit, für PET wirkten höhere Auflage und starre/harte Beschichtungen besser. Es wurde ferner herausgearbeitet, dass für ein Verständnis von Abrasionsvorgängen die Mechanik des Fadens im Gewebe und der einzelnen Fasern im Faden relevant sind.

Folglich ist die Martindale-Scheuerbeständigkeit (nach dieser häufig genutzten Methode wird die Scheuerbeständigkeit von textilen Stoffen bestimmt) maßgeblich von diese mechanischen Parameter abhängig. Zusätzlich zu den Zielen des Projekts konnte ein neue Methode zur Quantifizierung der Schädigung nach der Martindale-Methode entwickelt werden. Diese Methode benutzt als Hilfsmittel die Mikroskopie, um damit die Beschädigung in Form von Schadensflächen bestimmen zu können.

Der Nutzen für den Mittelstand

Die neuen Ausrüstungen, die im DITW erarbeitet wurden, können bei Flächenherstellern zur Verbesserung der Scheuerbeständigkeit eingesetzt werden und leisten damit einen Beitrag zur Produktverbesserung. Dadurch kann die deutsche Textilindustrie ein neues nationales, aber auch internationales Marktsegment erschließen, das die Wettbewerbsfähigkeit von einheimischen klein- und mittelständischen Textilveredlungsbetrieben gegenüber ausländischen Mitbewerbern nachhaltig erhöhen kann.

Ansprechpartner

Thomas Mayer-Gall
mayer-gall@dtnw.de
+49 2151 843 2012

Fördergeber

Finanzielle Förderung über das Forschungskuratorium Textil als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungseinrichtungen (AiF) aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Programms zur Förderung der "Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)" mit der Projektnummer 18742 N.