Exponat auf der K-Messe in Düsseldorf: einlagig verwebte EPP-Stränge als bunt bedruckte Fläche
© TITV

Integration von geschäumten Kunststoffen in mehrlagige Textil-Konstruktionen zur Schall- und Wärmedämmung

Das Projekt

Gemeinsam zum Erfolg: Zwei Institute der Textil- bzw. chemischen Forschung aus Greiz und Pfinztal sowie gut ein halbes Dutzend Mittelständler haben mit Blick nicht nur auf den Fahrzeugbau die Grundlage für einen neuen Technologieprozess gelegt. Dabei geht es um die Herstellung extrudiert geschäumter Polymerstränge aus Polypropylen mit verschiedenen Eigenschaften.

Während sich das Fraunhofer ICT bei dem IGF-Projekt um eigentlichen Herstellungsprozess von aufgeschäumten, textiltechnisch verarbeitbaren Kunststoffsträngen kümmerte, untersuchte das TITV Greiz, wie das Material mit guten schall- und wärmeisolierenden Eigenschaften webtechnisch sowohl in Schuss- auch in Kettrichtung verarbeitet werden kann.

Der Nutzen für den Mittelstand

Das neue Material mit vergleichsweise geringerem Gewicht empfiehlt sich sowohl für den Einsatz im Heimtextil- und Objekt-Bereich (Wand- und Deckenelemente) als auch für Fahrzeug-Innenausstattungen von PKW, LKW, Bus, Bahn und/oder Flugzeugen. Weiterhin können die extrudierten Schaumstränge zur elektrischen Isolierung von mehreren Leiterbahnen (textilbasierte Kabel) verwendet werden.

Das mehrlagige Verbundmaterial könnte aus Sicht der Projektpartner für eine Reihe weiterer innovativer Produkte Anwendung finden. Genannt werden im Abschlussbericht zum Beispiel gemusterte Jacquardstoffe mit eingewebter, druckelastischer Polsterschicht auch für Möbelkonstruktionen sowie gewebte oder geflochtene Seilkonstruktionen als flexible, voluminöse Dichtungsschnüre

Auch funktionale Wandelemente für die textile Architektur sowie Composit- bzw. Sandwich-Strukturen mit webtechnisch integriertem, energieabsorbierenden Füllmaterial könnten für kleine und mittlere Unternehmen einen ähnlichen wichtigen Beitrag zur Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit im Wachstumsmarkt der technischen Textilien leisten.

Ansprechpartner

Samuel Bollmann
s.bollmann@titv-greiz.de
+49 3661 611 312

Fördergeber

Finanzielle Förderung über das Forschungskuratorium Textil als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungseinrichtungen (AiF) aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Programms zur Förderung der "Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)" mit der Projektnummer 18217 BG.