Das Projekt
Mit dem Konturweben als innovativer Webtechnologie gelang die einstufige Herstellung einer neuen Generation von anwendungsgerechten und endkonturnahen gewebten 2D-Halbzeugen aus Hochleistungsfaserstoffen. Sie könnten als Verstärkung von hochbelasteten Faserkunststoffverbund-Bauteilen wie beispielsweise am Kotflügel eines PKW Verwendung finden.
Konturweben als Weiterentwicklung der ORW(Open Reed Weave)-Technologie erlaubt erstmals die Herstellung von endkonturnahen gewebten 2D-Halbzeugen in einem Arbeitsschritt, sodass ein anschließendes Zuschneiden und das Handling der Zuschnittteile weitgehend entfallen und neben den Prozess- und Anlagekosten auch teure Verschnittabfälle vermieden werden.
Zur technischen Umsetzung des Konturwebens werden auf Basis der im Markt verfügbaren ORW-Technologie innovative Lösungen sowie technologisch-konstruktive Entwicklungen in modularer Bauweise in vier Technologievarianten (TV) erarbeitet. Sie erlauben u. a. die prozessintegrierte bindungstechnische Fixierung einer gewünschten Endkontur mittels dünner Multifilamentfäden bzw. auch den seitlichen Versatz von Kettfäden des Konturbereiches zur Änderung der Gewebebreite.
Der Nutzen für den Mittelstand
Potentielle Anwendungsfelder sind beispielsweise der Flugzeug-, Automobil- und Maschinenbau.
Im vorliegenden Forschungsprojekt wurden Entwicklungen durchgeführt, die es ermöglichen, neuartige, anforderungsgerechte sowie endkonturnahe 2D-Gewebe (breitenvariable bzw. reguläre Gewebe) aus Hochleistungsfaserstoffen sowie darauf basierende FKV-Bauteile herzustellen. Mit dem neuen Verfahren des Konturwebens sind KMU in der Lage, anforderungsgerechte Konturgewebe, wie sie im RTM- oder Harzinfusionsverfahren eingesetzt werden können, ökonomisch und reproduzierbar herzustellen.
Die erzielten Forschungsergebnisse können von den KMU als leistungsfähige Basis zur industriellen Entwicklung neuer maßgeschneiderter Textilprodukte gezielt eingesetzt werden. Durch das somit erweiterte Produktportfolio für deutsche KMU der Textilbranche und durch reduzierte Produktionskosten bei hoher Bauteilqualität für deutsche KMU der FKV-Branche ist die Erschließung neuer Anwendungsfelder von FKV zur Befriedigung des erwarteten zweistelligen Marktwachstums möglich.
Ansprechpartner
Gerald Hoffmann
gerald.hoffmann@tu-dresden.de
+49 351 463-35239
Fördergeber
Finanzielle Förderung über das Forschungskuratorium Textil als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungseinrichtungen (AiF) aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Programms zur Förderung der "Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)" mit der Projektnummer 18583 BR.