Sicherheitsrelevante Zurrgurte sollten möglichst lange ohne Materialeinbußen Wind und Wetter ausgesetzt sein
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Deutsch-belgische Lösung zum verbesserten Degradationsverhalten von Zurrgurten

Die Situation

Hochfeste Textilien in Form von Gurten, Seilen oder Netzen kommen in den verschiedensten Bereichen zur Anwendung, so beim Heben von Lasten, der AbSicherung von Personen oder bei der Ladungssicherung.

Bei all diesen Anwendungen unterliegen diese Produkte einer Degradation (Materialalterung) durch die Kräfteeinwirkungen und Abrieb bei der Anwendung selbst bzw. durch klimatische Einflüsse (Temperatur, Feuchte, UV-Strahlung). Die Kenntnisse über den Grad der Schädigung von hochfesten Textilien durch diese Einflüsse war bisher unzureichend.

Das Projekt

Das Cornet-Forschungsprojekt „ResCoTex“ hat sich deshalb diesem Thema mit dem Schwerpunkt Ladungssicherung mit Zurrgurten gewidmet. Das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen Forschern des Sächsischen Textilforschungsinstitut Chemnitz mit Kollegen der Forschungseinrichtung Centexbel (Belgien) kann sich sehen lassen: Die Degradationsverlangsamung für Gurte zur Ladungssicherung wurde ausschließlich durch Verwendung ressourcenschonender Technologien erreicht: energie- und wassersparende Verfahren und UV-härtende Beschichtungen.

Um die erzielbaren Effekte objektiv bewerten zu können, mussten auch geeignete Labormethoden zur Simulation des werkstoffbedingten Alterungsverhalten von Sicherheitstextilien während des vollen Lebenszyklus' gefunden werden. Zur Visualisierung von Abbauprozessen sollten Möglichkeiten zur Implementierung von Detektorsystemen in Gurtbändern entwickelt werden (z.B. UV-Indikatoren). Zum besseren Verständnis der Wirkungsweisen in der Praxis galt es, eine Prüfmethode zu entwickeln, die eine realitätsnahe Untersuchung mechanischer Kenngrößen von Zurrgurten ermöglicht (full scale test).

Hinsichtlich der angestrebten Beschichtungssysteme wurden Rezepturen erprobt, die auch industriell umsetzbar sind und eine gleichwertige, zum Teil auch bessere, Schutzwirkung für die Gurtbandmaterialien erzielen. Zur Visualisierung von Abbauprozessen konnten für die Zustände UV-Schädigung, Abrieb und Überlast Indikatorsysteme erarbeitet werden. Für die Untersuchung kompletter Zurrgurtsysteme wurde ein Prüfstand aufgebaut, mit dem derartige Systeme praxisnah geprüft und bewertet werden können.

Ansprechpartner

Marian Hierhammer
marian.hierhammer@stfi.de
+49 371 5274 242

Fördergeber

Finanzielle Förderung über das Forschungskuratorium Textil e.V. als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungseinrichtungen (AiF) aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Programmes zur Förderung der "Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)" mit der Projektnummer 109 EBR/1.