Die Situation
Im Krankenhaus sowie in der Lebensmittel-, Pharma- und Kosmetikindustrie ist es besonders wichtig, dass Arbeitskleidung möglichst keimfrei ist. Bislang aber fehlte es an einfachen Möglichkeiten, die Kleidung direkt nach der Wäsche auf eine Verunreinigung mit Mikroorganismen zu untersuchen. Statt dessen nutzt man sogenannte Abklatschplatten. Diese enthalten einen Nährboden für die Organismen, der auf das Textil aufgedrückt wird. Im Brutschrank wird die Platte dann über mehrere Stunden kultiviert, um festzustellen, ob sich sichtbare Bakterienkolonien bilden. Das ist ein vergleichsweise zeitraubender Prozess.
Das Projekt
Deshalb wird am wfk im Projekt Magnetisch induzierte Thermographie ein neues Verfahren entwickelt, mit dem man diese schnell und einfach nachweisen kann. Dafür wurden Magnetpartikel so funktionalisiert, dass sie sich leicht und zugleich fest an die Oberfläche der Bakterien anheften. Anschließend werden die magnetischen Partikel mit einem alternierenden magnetischen Feld angeregt, wobei Wärmeenergie entsteht. Diese Wärme lässt sich dann im Bild einer Thermografie-Kamera sichtbar machen. Basierend auf den aktuellen Projektergebnissen soll jetzt nach weiterführenden Forschungsarbeiten ein entsprechendes Nachweissystem für mikrobielle Kontaminationen bis zur Marktreife weiterentwickelt werden.
Der Nutzen für den Mittelstand
Das neue magnetisch induzierte Thermografie-Verfahren kann textile Dienstleister in die Lage versetzen, den Hygienestatus von Textilien unmittelbar nach der desinfizierenden Behandlung zu prüfen. Damit wird eine Kontrolle direkt vor Ort möglich. So können Kontaminationen auf Textilien wesentlich schneller erkannt werden. Zudem lassen sich nötige Korrekturmaßnahmen umgehend einleiten. Auf den Dienst externer Fachlaboratorien kann so verzichtet werden. Da bei Anwendung des neuen Nachweissystems geringere Kosten anfallen, als beim Einsatz von Abklatschplatten, verbessert sich auch die Wirtschaftlichkeit.
Ansprechpartner
Stefanie Piornack
st.piornack@wfk.de
+49 2151 8210 110
Fördergeber
Finanzielle Förderung über das Forschungskuratorium Textil als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungseinrichtungen (AiF) aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Programms zur Förderung der "Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)" 18612 N.