Handel, Industrie, Gewerkschaften und Kampagne für Saubere Kleidung appellieren gemeinsam an die Regierung in Bangladesch

In einem schriftlichen Appell an die Premierministerin von Bangladesch, Sheikh Hasina, und an die lokale Vereinigung

22.02.2017

Die Unterzeichner zeigen sich beunruhigt über Berichte, nach denen es im Rahmen von Arbeitskampfmaßnahmen seit Ende letzten Jahres mehrfach zu Verhaftungen und Entlassungen von Gewerkschaftsmitgliedern und anderen Beschäftigten gekommen ist. Die Wahrnehmung der kollektiven Arbeitnehmerrechte in Bangladesch als Teil der Menschenrechte müsse gewährleistet sein und dürfe nicht behindert werden. Die im Raum stehenden Vorwürfe sollten zügig überprüft und unrechtmäßige Verhaftungen und Entlassungen von Gewerkschaftsfunktionären wieder rückgängig gemacht werden. In ihrem Schreiben fordern die Organisationen die Beteiligten auf, wirksame Schritte für eine effektive Stärkung der Sozialpartnerschaft in Bangladesch einzuleiten. Dazu gehöre auch eine Überprüfung des aktuellen Verfahrens der Lohnfindung im Bekleidungssektor von Bangladesch. Die Unterzeichner erinnerten daran, dass die Verletzung von Menschenrechtsstandards erhebliche Folgen für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes haben könnte. So seien Handelserleichterungen der EU wie Zollpräferenzen unter dem sogenannten Everything but Arms Agreement (EBA) streng an die Bedingung geknüpft, dass die Kernarbeitsnormen der International Labour Organization (ILO) nicht verletzt werden. Schon die Einleitung eines Überprüfungsverfahrens könnte bestehende Begünstigungen gefährden. Das könnte nachteilige Auswirkungen auf die Aktivitäten europäischer Textil- und Modeunternehmen in Bangladesch sowie für die Produzenten und ihre Beschäftigten zur Folge haben. Die deutsche Textilwirtschaft, die Zivilgesellschaft und die Gewerkschaften setzen sich seit zwei Jahren verstärkt auch im Rahmen des vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit ins Leben gerufenen Bündnisses für nachhaltige Textilien für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Bangladeschs ein.

Pressemitteilung als pdf-Datei

Brief an die Premierministerin von Bangladesch, Sheikh Hasina, und an die lokale Vereinigung der Textilunternehmen (BGMEA)

Ansprechpartner:
Marion Knappe Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB)

Marion.Knappe@dgb.de

Telefon: 030/24 060 583 Dr. Gisela Burckhardt FEMNET e.V.

gisela.burckhardt@femnet-ev.de

Telefon: 0228/94499682 Juliane Schröder-Sercu Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V.

jschroeder@textil-mode.de

Telefon: 030/72 62 20-33 Kai Falk Handelsverband Deutschland (HDE) Telefon: 030/72 62 50-65

presse@hde.de

Telefon: 030/72 62 50-65