Beim TW Sustainability Summit des Fachmagazins TextilWirtschaft hat die CSR-Beraterin des Gesamtverbandes textil+mode, Claudia Landgraf, ein klares Signal an Politik und Branche gesendet: Die deutsche Textil- und Modeindustrie übernimmt Verantwortung – und fordert faire Rahmenbedingungen für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft.
„Die Unternehmen der deutschen Textil- und Modeindustrie übernehmen Verantwortung – ökologisch wie sozial. Wenn man sie für die Entsorgung von Textilien zur Kasse bitten will, dann muss man sie auch an der Ausgestaltung der Regeln beteiligen“, so Claudia Landgraf, Geschäftsführerin der t+m CSR Consulting GmbH. Landgraf berät Unternehmen der Textil- und Modeindustrie bei der Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Strategien.
Mit Blick auf die geplante erweiterte Herstellerverantwortung (EPR) kritisierte sie die drohende Ungleichbehandlung zwischen Qualitätsherstellern und Anbietern von Ultrafastfashion:
„Mich ärgert, dass Textilien wie Abfall behandelt werden sollen. Textilien sind kein Abfall, sondern haben einen Wert. Es darf deshalb nicht sein, dass ausgerechnet Qualitätshersteller dafür zahlen sollen, dass immer mehr Ultrafastfashion in den Altkleidercontainern landet. Wenn Europa mit Billig-Textilien über Online-Plattformen überschwemmt wird, dann muss die Politik handeln.“
Landgraf forderte, dass die Politik bei der Ausgestaltung der EPR-Regelungen die Perspektive der Hersteller stärker einbezieht und gleichzeitig für faire Wettbewerbsbedingungen sorgt.
Der TW Sustainability Summit gilt als einer der wichtigsten Branchentreffs für nachhaltige Mode und textile Transformation. Vertreter aus Industrie, Handel, Politik und NGOs diskutieren hier über Lösungen für eine zukunftsfähige Textilwirtschaft.
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