Tuftingvorgang inklusive Bestimmung der auf ein Nadelmodul wirkenden Kraft
© TFI/RWTH Aachen

Tuftingträger aus Verbundvliesstoff mit antistatischen Eigenschaften

Die Situation

Wenn ein Bodenbelag nach mehrfacher Nassreinigung weiterhin seine antistatischen Eigenschaften behält, ist das womöglich gerade für Institutionen mit erhöhtem Reinigungsbedarf ein überzeugendes Kaufargument.

Das Projekt

Im Ergebnis eines IGF-Projekts mit dem in Aachen ansässigen TIF-Institut für Bodensysteme wurde von Forschern des Sächsischen Textilforschungsinstituts Chemnitz ein entsprechender Verbundvliesstoff entwickelt. Er eignet sich als Tuftingträger für neue textile Bodenbeläge mit permanent antistatischen Eigenschaften.

Zur Erfüllung dieses Anforderungsprofils:

  1. musste der Vliesstoff den mechanischen Eigenschaften des Tuftingträgers entsprechen,
  2. den Anstistatik-Status auch nach mehreren Nassreinigungszyklen beibehalten

wurde die Kombination eines elektrisch leitfähigen Faservliesstoffes auf Basis einer Mischung aus Edelstahlfasern und Polyesterfasern mit einem kommerziell verfügbaren Tuftingträger auf Polyester-Spinnvliesstoffbasis gewählt. Diese beiden Einzellagen wurden durch verschiedene mechanische und thermische Verfahren zum Verbundvliesstoff verfestigt. Zur Erzielung einer bestmöglichen Verbundstabilität bei gleichzeitiger guter antistatischer Wirkung kristallisierte sich die Nadeltechnologie als geeignetes Verfahren heraus. Die hergestellten Verbundvliesstoffe wurden anschließend vertuftet.

Die Tuftingware wurde alternativ zur Beschichtung mit bekannten Latexcompounds mittels Hotmelt-Technologie beschichtet. Die abschließende umfassende Charakterisierung des im Projekt entwickelten Demonstrators zeigte, dass mit den optimierten Verbundvliesstoffen und unter Nutzung der Hotmelt-Technologie ein neues antistatisch wirksames Teppichsystem entwickelt wurde.

Der Nutzen für den Mittelstand

Im Projekt wurden gleichzeitig serientaugliche Fertigungsmöglichkeiten aufgezeigt, die für die Umsetzung der entwickelten Materialien in kommerzielle Produkte herangezogen werden können.

Die daraus resultierenden Erkenntnisse, können der überwiegend mittelständischen Textil- und Zulieferindustrie neue Impulse bei der Erweiterung der Produktpaletten, der Erhöhung der Auslastung der Fertigung und bei Neuinvestition in Fertigungsanlagen geben.

Ansprechpartner

Marcel Hofmann
marcel.hofmann@stfi.de
+49 371 5274 205

Fördergeber

Finanzielle Förderung über das Forschungskuratorium Textil als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungseinrichtungen (AiF) aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Programms zur Förderung der "Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)" mit der Projektnummer 17849 BG.