Die Situation
Der Markt für halogenierte Flammschutzmittel (FSM) für Textilien von zurzeit etwa 300.000 Jahrestonnen bzw. für Baumwolle auf Basis Formaldehyd von rund 25.000 Tonnen/Jahr verspricht Steigerungsraten bis von jährlich bis zu 5 Prozent.
Das Projekt
Vor diesen Hintergrund eröffnen die Forschungsergebnisse , mit denen vergleichsweise teure Beschichtungen ersetzt werden können, neue Horizonte. So war es Ziel des IGF-Projektes, anhand von Modellsubstanzen zu untersuchen, ob sich in punkto Flammschutz für den Fall von Phosphor/Silicium-Kombinationen ein Synergismus nachweisen lässt und wenn ja, welche Verfahrensentwicklungen sich hieraus für die Praxis ableiten lassen. Ein weiteres Ziel war die Einstellung einer gewissen Permanenz der neu zu entwickelnden Verbindungen, die zumindest für den Objektbereich eine Alternative zu handelsüblichen Flammschutzmittelsystemen bzw. gleichermaßen eine Alternative zur vielfach verwendeten, relativ teuren Beschichtungsapplikation darstellen könnte.
Auf Basis der grundlegenden analytischen Daten zu synergistischen Effekten wurde ein 2-stufiges Verfahren entwickelt, welches die Kombination einer Phosphorylierung und Sol-Gel-Ausrüstung vorsieht. Das Verfahren kann wegweisend sein für eine neue Technologie zur formaldehyd- und halogenfreien Flammschutzausrüstung. Diesbezügliche Nachteile der momentan nach dem Stand der Technik bekannten alternativen Verfahren wie z.B. Rauchentwicklungen können vermieden werden. Die erhaltenen Flammschutzeffekte sind ausreichend permanent für den Objektbereich.
Der Nutzen für den Mittelstand
Flammhemmende Textilien sind in vielen Fällen vom Gesetzgeben und/oder Auftraggeber vorgeschrieben, um materielle Werte und Menschenleben zu schützen. Lösungen auf der Basis inhärent flammfester Fasern können für viele Textilbereiche nur in untergeordnetem Maße eine Alternative zu etablierten Ausrüstungsverfahren darstellen.
Im Vorhaben wurden die Arbeiten auf eine Auswahl üblicher Gewebe aus Polyester, Baumwolle, Polyester/Baumwolle und Polyacylnitril aus Arbeits- und Zeitgründen reduziert. Die Flammschutzausrüstung dieser Faserstoffe spielt v.a. bei Heim- und Dekotextilien, bei Fahnenstoffen oder Markisen mehr und mehr eine bedeutende Rolle. Von diesen Textilien werden von den in Deutschland ansässigen KMU jedes Jahr Millionen laufende Meter hergestellt.
Ansprechpartner
Frank Gähr
frank.gaehr@ditf.de
+49 711 9340 132
Fördergeber
Finanzielle Förderung über das Forschungskuratorium Textil e.V. als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungseinrichtungen (AiF) aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Programmes zur Förderung der "Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)" 17336 N.