Die Situation
Protektoren für Arbeitsschutz- oder Sportkleidung sind häufig klobig und steif. Zwar können manche Protektoren in verschiedenen Konfektionsgrößen bestellt werden. In der Regel aber lassen sie sich nicht individuell an die Körpergröße anpassen. Das führt dazu, dass Anwender häufig auf den Einsatz verzichten. Verletzungen können die Folge sein.
Das Projekt
Um einen Anreiz zum regelmäßigen Tragen von Protektoren zu schaffen, wurden am Forschungsinstitut für Textil und Bekleidung der Hochschule Niederrhein jetzt bequeme, funktionelle und auch optisch ansprechende Schutzelemente entwickelt. Die Protektoren werden direkt mit dem Kleidungsstück verbunden. Sie können sowohl an die Körpergröße und -form der Träger als auch durch eine gezielte Wahl der Materialien an den Einsatzzweck angepasst werden. Die digitale Prozesskette beginnt mit einem Körperscan, durch den eine perfekte Passform erreicht wird. Auch wurden Grundmodelle entwickelt, sodass eine effiziente Produktentwicklung und eine Ressourcen schonende Fertigung möglich sind. Die Protektoren können mit 3D-Druck vor Ort gefertigt werden. Dadurch halten sich die Investitionskosten im Rahmen. Im Projekt wurden Knieschoner, Abstandshalter für Atemmasken oder auch Protektoren für die Haltungsunterstützung am Rücken, etwa beim Tragen eines Rucksacks, angefertigt. Die Materialien lassen sich im 3D-Druck verarbeiten und können passend zur Endanwendung gemäß ihren Eigenschaften ausgewählt werden.
Der Nutzen für den Mittelstand
Die im Projekt entwickelte 3D-Druck-Prozesskette benötigt keine großen Produktionsstätten. Die Produktion erfolgt On-demand, vor Ort und in der Nähe des Endverbrauchers. Dadurch werden große Transportwege und Lagerkapazitäten eingespart, was sich positiv auf Umwelt und Kosten auswirkt. Zudem kann die Produktion schnell an die Anforderungen der Kunden angepasst werden. Die Produktion von 3D-gedruckten Schutzelementen stellt ein völlig neues Konzept insbesondere im Bereich des Arbeitsschutzes dar und könnte durch die hohe Individualisierung dazu beitragen, eine lokale Produktion hochwertiger Produkte rentabel zu machen.
Ansprechpartner
Prof. Dr.-Ing. habil. Maike Rabe
maike.rabe@hs-niederrhein.de
+49 2161 186 6110
Fördergeber
Finanzielle Förderung über das Forschungskuratorium Textil als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungseinrichtungen (AiF) aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)" 211EN.