Helle Dächer durch ein neues multifunktionelles  Dachsystem dank  europäischerGemeinschaftsforschung
STFI

NU-ROOF: Neues Dachsystem als Ersatz für sich aufheizende Bitumen-Bahnen

Die Situation

Polymer-Bitumen-Bahnen werden seit den 70er-Jahren für das Decken von Flachdächern verwendet. Sie sind weit verbreitet, haben allerdings einen großen Nachteil: Materialspezifisch werden die Dachbahnen nur in dunklen Farben angeboten, was zu einer starken Erhitzung der Dachoberfläche bei höheren Temperaturen führt. Wer diesen unerwünschten Nebeneffekt bisher verhindern wollte, musste zusätzlich investieren, um reflektierende helle Farben auf die bereits verlegten Bitumen-Bahnen aufzubringen.

Das Projekt

Nach drei Jahren länderübergreifender Gemeinschaftsforschung im Rahmen des EU-Projekts NU-ROOF (Supporting the roofing SMEs in the development and use of a new generation of roofing materials applicable with fault tolerant procedures, reducing the use of petroleum-based products) steht seit Ende 2012 der Prototyp eines neuen wasserfesten Dachsystems zur Verfügung.

Projektpartner waren neben fünf Forschungseinrichtungen, darunter das Sächsische Textilforschungsinstitut Chemnitz (STFI), auch sechs kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie vier Mittelstands-Verbände aus Deutschland, den Niederlanden und der Türkei sowie aus Tschechien, Italien, Spanien und Griechenland.

Hauptziel des Projektes NU-ROOF war die Entwicklung eines neuartigen wasserfesten Dachsystems unter Verwendung multifunktioneller Materialien (Vliesstoffe, Beschichtungen und nicht-bituminöse Werkstoffe), mit denen die vorhandenen Beschränkungen des derzeitigen Standes der Technik überwunden werden können. Zudem sollte die Neuerung einfach in Installation und Wartung zu handhaben sein.

Bestandteile des Projekts waren deshalb auch die Erstellung entsprechender Installations- und Anwendungsrichtlinien sowie einer Informationsplattform für innovative und multifunktionelle Dachmaterialien unter www.nuroofproject.org. Speziell im STFI Chemnitz wurde für den neuen Dachbahnenverbund die reflektierende Oberschicht entwickelt - ein Spinnvliesstoff, auf dessen Rückseite eine Folie als Barriereschicht aufkaschiert wurde. Der mit einer Schutzfolie kaschierte Vliesstoff wurde mit wasserbasierter Acrylfarbpaste unter Zusatz funktioneller Additive beschichtet. Der vorgefertigte Verbund wurde von einem Projektpartner (Produzent von Dachbahnen) mit einer speziellen selbstklebenden bituminösen Trägerbahn zur fertigen Dachbahn laminiert und auf zwei Versuchsdächern unter unterschiedlichen klimatischen Bedingungen verlegt und mit Erfolg getestet.

Der Nutzen für den Mittelstand

Neben dem Aspekt der Nachhaltigkeit ergibt ein Nutzen für Dachbahnen produzierende Unternehmen. Sie können Ihre Produktpalette um innovative Erzeugnisse erweitern.

Ansprechpartner

Romy Naumann
romy.naumann@stfi.de
+49 371 5274 186

Fördergeber

Das Projekt wurde im 7. Europäischen Forschungsrahmenprogramm - Bereich Forschung für KMU (FP7-SME-2008-2) - gefördert NU-ROOF 243616 .