Waschprozess in gewerblicher Waschleudermaschine
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Erhöhung des Pigmentschmutztragevermögens von Waschflotten

Die Textilserviceunternehmen haben in den letzten Jahren die Waschprozesse in Hinsicht auf Ressourcen- und Energieeffizienz mit der Folge optimiert, die Nachhaltigkeit der Wiederaufbereitungsprozesse mit einem Umweltplus zu verbessern. Nicht zuletzt die höheren Preise für Wasser und Energie gaben den Anstoß, verstärkt zum Schmutztragevermögen der Waschflotte zu forschen. Durch Redeposition kann sich der Schmutz wieder auf dem Textil anlagern und so zur Vergrauung beitragen. Pigmentverschmutzungen verursachen im Hotelbereich, insbesondere bei weißer Frottierware aus Baumwolle (bzw. auch bei den in geringem Umfang eingesetzen Baumwolle/Polyester-Mischungen) immer wieder Probleme in der gewerblichen Wiederaufbereitung und führen gegenüber der Kalkulation zur Notwendigkeit des vorzeitigen Ersatzes. Problematisch sind in diesem Fall auch Rückstände von kosmetischen Pflegeprodukten, die sog. Silikon- und Polyquats enthalten. Diese ziehen auf die Faser auf und können nicht wieder vollständig entfernt werden. Pigmentschmutz lagert sich an diesen Stellen verstärkt ab, sofern das Dispergiervermögen der Waschflotte nicht ausreichend hoch ist. Die im Forschungsprojekt betrachteten Bestandteile einer Bewertungsmatrix hinsichtlich des Anti-Redepositonsvermögens für funktionale Additive, die sowohl unterschiedliche Schmutzklassen („Hotel“ bzw. „Berufskleidung“), als auch die Auswirkung einer Vorbelastung der Textilien mit Polyquaternium-haltigen Anschmutzungen und die Aspekte Primär- und Sekundärwaschwirkung umfasst, ermöglichet deren Einordnung hinsichtlich ihrer Anti-Redepositionswirkung. Anhand der erzielten Referenzwerte können zukünftig auch neu(artig)e Additive bewertet werden. Anhand der Ergebnisse und der statistischen, softwarebasierten Bewertung von Primär- und Sekundärwaschwirkung wurde das bisher in Waschmittelformulierungen nicht eingesetzte Additiv AAP in Waschversuchen im Kleinmaßstab als wirksam hinsichtlich einer Reduktion der Vergrauung im Bereich der Schmutzart „Hotel“ identifiziert. Dabei wurden zur Ermittlung der Wirksamkeit im Bereich Anti-Redepositon von insbesondere pigmenthaltigen Verschmutzungen diese Waschversuche im Kleinmaßstab unter hoher Schmutzbelastung der Waschflotte (3 g/l) und einer Additivkonzentration von 150 ppm durchgeführt. Anhand dieses bisher nicht in Waschmittelformulierungen genutzten Additivs AAP wurden, neben anderen Additiven, Untersuchungen mit einer praxisnäheren Schmutzdosierung (0,5 g/l) und einer Dosierung des Additivs von 20 ppm in Waschversuchen im größeren Maßstab durchgeführt. Im Rahmen dieses Forschungsprojekts Untersuchungen zur Einarbeitung dieses funktionellen Additivs in eine Beispielrezeptur sowie Untersuchungen zur Stabilität derselben durchgeführt. Kontakt: Eva Gierling e.gierling@hohenstein.de +49 7143 271 361