Die Situation
Bei Berufsbekleidung und auch bei PSA gewinnen Passform, Komfort und Optik an Bedeutung. Der Balanceakt zwischen Bewegungsfreiheit, Funktion und modisch orientierter Passform für unterschiedliche Zielgruppen stellt die Anbieter von Berufsbekleidung bei Entwicklung und Vertrieb vor neue komplexe Herausforderungen.
Das Projekt
Deswegen wurde im jetzt abgeschlossenen IGF-Projekt erstmals die Variabilität von Körpermaßen erforscht. Dabei stand die 3D-Analyse der Körpermaße von Frauen und Männern in verschiedenen Körperhaltungen mittels 3D-BodyScanner im Fokus. Jetzt liegen als Ergebnis 93 3D-Scans von Männern und Frauen in zehn unterschiedlichen Haltungen vor, darüber hinaus die Beschreibung der Körpermaßveränderung in der Bewegung mittels Differenzmaße. Desweiteren wurden Größentabellen „Funktionsmaße“ für Männer und Frauen sowie die Empfehlung zur optimierten Zuordnung von individuellen Kundenmaßen zu Standardgrößen erarbeitet.
Ein Maßstandard, der sowohl den Größenbezug als auch die funktionsorientierte Bewegung des Körpers bei der Arbeit berücksichtigt, war bislang nicht verfügbar. Die mehrdimensionale Darstellung und Nutzung der Größentabellen wurde in einer Exceltabelle mit Filterfunktion umgesetzt, da eine einfache tabellarische Darstellung aufgrund der mehrdimensionalen Inhaltsbeziehungen nicht praxistauglich ist. Dabei stand vor allem die nutzerfreundliche und selbsterklärende Anwendung im Vordergrund.
Mit den Ergebnissen werden der Bekleidungsindustrie wichtige Entwicklungsdaten für die Herstellung von Bekleidung mit hohem ergonomischen Tragekomfort bereitgestellt.
Der Nutzen für den Mittelstand
Mit den Projektergebnissen werden der Bekleidungsindustrie neue Entwicklungsgrundlagen für die Herstellung von funktioneller Bekleidung mit hohem ergonomischen Tragekomfort bereitgestellt. Unmittelbare Nutzer sind Hersteller für Berufsbekleidung, Persönliche Schutzausrüstung sowie Sport- und Outdoor-Bekleidung. Die Projektergebnisse können zukünftig in der Schnittentwicklung eingesetzt aber auch für die Passform-Sicherung genutzt werden.
Von modischer Bekleidung wird zunehmend hohe Funktionalität gefordert, was in besonderem Maße die Bewegungsfreiheit betrifft. Branchenübergreifend sind die Sportartikel- sowie Orthesenhersteller anzuführen. Gleiches gilt für die Software-Anbieter im Bereich der 3D-Simulation und Konstruktion, deren Grundlage realistische bzw. zunehmend kinematisch animierte Avatare darstellen, weil die Bekleidung in Bewegung simuliert werden muss. Hier kann die 3D-basierte Simulation fundiert mit neuen Maßparametern hinterlegt werden.
Ansprechpartner
Simone Morlock
s.morlock@hohenstein.de
+49 7143 271 305
Fördergeber
Finanzielle Förderung über das Forschungskuratorium Textil als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungseinrichtungen (AiF) aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Programms zur Förderung der "Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)" mit der Projektnummer 18993 N.