Eine Mitarbeiter trägt Schutzkleidung für Arbeiten unter elektrischer Spannung.
PSA mit Antistatik-Komponente, © MEWA Textil-Service AG & CO. Management OHG

Doppelte Sicherheit beim EX-Schutz

Die Situation

Personen, die in explosionsgefährdeter Umgebung arbeiten, müssen geerdet werden, damit sich ihre Bekleidung nicht auflädt. Allerdings bietet eine solche Personen-und Objekterdung keine hundertprozentige Sicherheit. So können beispielsweise verschmutzte Fußböden die Erdungskette unterbrechen. Personen können sich in einer solchen Situation soweit elektrostatisch aufladen, dass sie zu einer gefährlichen Zündquelle oder zu einer ESD-Störquelle werden.

Das Projekt

Am Sächsischen Textilforschungsinstitut wurde deshalb untersucht, wie sich Personen und Objekte auch unter ungeerdeten Bedingungen sicher entladen lassen. Der Lösungsansatz bestand in der gezielten Ausnutzung sich ergänzender physikalischer, elektrostatischer und schaltungstechnischer Phänomene und Effekte. Spezielle Elektrostatik-Sensoren erfassen das Oberflächenpotential der Umgebung. Über eine integrierte Spannungsquelle wird dann ein Kompensationsstrom aktiviert, der das Ladungspotential zwischen der Person und der Umgebung reduziert. Während des Projektes konnte ein Labor-Funktionsmuster des Entlademoduls entwickelt werden. Dieses lässt sich zu einem in der Industrie einsetzbaren Produkt weiterentwickeln.

Der Nutzen für den Mittelstand

Lösungen für den Schutz ungeerdeter Personen sind aktuell weltweit und branchenübergreifend von Interesse – zum Beispiel in der Industrie, beim Militär, in der Forschung und Entwicklung und im Bereich der Geräte-, Prozess- und Personensicherheit.

Zulieferer und Hersteller von ableitfähiger Schutzkleidung sowie viele Anwender sind kleine und mittlere Unternehmen. Sie würden von einem entsprechenden Produkt direkt profitieren. Die Projektergebnisse sind ferner für Berufsgenossenschaften, Fachbereiche für Sicherheits- und Arbeitsschutz sowie für Normungsgremien interessant.

Ansprechpartner

Christian Vogel
christian.vogel@stfi.de
+49 371 5274 237

Fördergeber

Finanzielle Förderung über das Forschungskuratorium Textil als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungseinrichtungen (AiF) aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Programms zur Förderung der "Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)" 19648 BR.