Die Situation
Der Laktatwert gibt sehr gut Auskunft darüber, in welchem Stoffwechselzustand sich ein Organismus gerade befindet. In Verbindung mit der korrespondierenden Herzfrequenz erhält man sehr aussagefähige Werte, um das Training optimal zu steuern. Ärzte können daran auch den Gesundheitszustand älterer oder gesundheitlich beeinträchtigter Personen ablesen. In der Regel muss für die Messung des Laktatwerts eine Blutprobe entnommen werden. Die Blutentnahme durch medizinisches Personal und die anschließende Analyse mit teuren Apparaturen kosten jedoch Zeit und Geld. Außerdem kann man nicht in einzelnen Körperregionen messen. Interessanterweise enthält aber auch Körperschweiß Laktakt.
Das Projekt
Im Projekt werden flexible, langzeitstabile textilbasierte Sensoren und eine entsprechende Herstellungstechnologie für die klinische, therapeutische und sportmedizinische Diagnostik entwickelt. Diese erfassen den Laktatwertverlauf im Schweiß in Echtzeit. Die Sensoren werden in textile Trägerstrukturen integriert, die beispielsweise in Schweißbändern, Orthesen oder körpernaher Kleidung Anwendung finden. Zukünftig kann der Wert also nicht-invasiv und zeitsparend gemessen werden und so erheblich das Gesundheitssystem entlasten.
Der Nutzen für den Mittelstand
Die Projektergebnisse können insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen der Textilindustrie in den Bereichen Flechterei, Strickerei und Stickerei sowie von Herstellern von Medizinprodukten oder Mess- und Sensortechnik unmittelbar verwendet werden und deren Produktgruppen ausweiten. Auch KMU im Bereich der Therapie und des Breiten- und Leistungssports können ihr Geschäftsfeld in Richtung Smart Textiles deutlich erweitern.
Ansprechpartner
Dr.-Ing. Andreas Nocke
andreas.nocke@tu-dresden.de
+49 351 463 35244
Fördergeber
Finanzielle Förderung über das Forschungskuratorium Textil als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungseinrichtungen (AiF) aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen des Programms zur Förderung der "Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)" 20324 BR.