Die Situation
Bei der Aufbereitung von Textilien müssen Betriebe heute hohe Hygienestandards gemäß der Norm EN 14065 erfüllen. Dies erfordert regelmäßige Hygieneuntersuchungen, die bisher zeitraubend und kostspielig sind. Der Grund: Bislang fehlte es an einfachen Methoden, mit denen der Reinigungsbetrieb selbst die Desinfektionswirkung der Waschprozesse überprüfen kann.
Das Projekt
Am wfk-Cleaning Technology Institute in Krefeld wurde deshalb eine Möglichkeit entwickelt, mit der die Menge verschiedener Mikroorganismen durch die Messung des elektrischen Widerstandes (Impedanzmessung) nachgewiesen werden kann.
Auf einem bioelektrischen Textilmonitor, der aus Baumwollgewebe besteht, befindet sich eine aufgestickte Elektrodenstruktur mit zwei Elektroden, an die ausgewählte Mikroorganismen aus einer Lösung als Film angelagert werden. Eine ebenfalls angelegte Wechselspannung bewegt im elektrischen Feld nur lebende Mikroorganismen. Das kann als Änderung des elektrischen Stroms gemessen werden. Erfolgt diese Messung nach einer Desinfektionsbehandlung, können Aussagen über die Zahl der verbliebenen lebenden und getöteten Keime gemacht werden. Das ermöglicht eine direkte Kontrolle der Desinfektionswirkung.
Der Nutzen für den Mittelstand
Den vorwiegend kleinen und mittleren textilen Dienstleistungsbetrieben wird durch die Projektergebnisse ein innovatives Verfahren zur innerbetrieblichen Prozesskontrolle desinfizierender Waschverfahren zur Verfügung gestellt.
Da die Auswertung des bioelektrischen Textilmonitors keine Kultivierung der Mikroorganismen im mikrobiologischen Labor erfordert, sondern direkt im Betrieb erfolgen kann, ergibt sich ein enormer Zeit- und Kostenvorteil. Auf Abweichungen im Desinfektionsprozess kann unmittelbar reagiert werden.
Ansprechpartner
Stefanie Piornack
st.piornack@wfk.de
+49 2151 8210 110
Fördergeber
Finanzielle Förderung über das Forschungskuratorium Textil als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungseinrichtungen (AiF) aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Programms zur Förderung der "Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)" 19490 BG.