Die Situation
Die antimikrobielle Ausrüstung von Textilien ist für viele Anwendungen (Bekleidung, Heimtextilien, Technische Textilien) vorteilhaft, da hieraus u.a. ein verbesserter Tragekomfort sowie eine verlängerte Lebensdauer der Produkte resultieren kann. Im Einsatzfeld Arbeitskleidung u. a. für Mitarbeiter in Krankenhäusern, Altenheimen oder bei Rettungsdiensten sind darüber hinaus vor allem hygienische Aspekte wichtig.
Da generell der Einsatz von Bioziden zur Keimprävention in Bekleidung und Konsumgütern kritisch betrachtet werden muss, besteht ein akutes wirtschaftliches Interesse der Textilindustrie an alternativen, möglichst biozidfreien Technologien.
Das Projekt
Vor diesem Hintergrund war es Ziel des IGF-Forschungsprojekts, textile Oberflächen zu generieren, die primär das Anhaften von Mikroorganismen unterbinden, ohne diese notwendigerweise abzutöten.
Tatsächlich konnten erfolgreich Ausrüstungen basierend auf zwitterionischen Polyaminen etabliert werden, die eine deutlich reduzierte Adhäsion von Proteinen und Bakterien an Textilien aufweisen. Durch die Wahl des Substitutionsgrads des Ausrüstungspolymers kann zudem die antimikrobielle Aktivität der ausgerüsteten Textilien gesteuert werden.
Im Idealfall können so wahlweise antiadhäsive oder antiadhäsiv/antimikrobielle Textilien generiert werden, wobei optimale Ausrüstungspolymere durch weitere Studien bestimmt werden müssen. Die Synthese der Ausrüstungspolymere ist einfach und für ein industrielles Scale-Up geeignet.
Der Nutzen für den Mittelstand
Die Ausrüstung selbst erfolgt unter Verwendung von in der Textilindustrie etablierter Verfahren und bereits vorhandener Aggregate (Foulard, Spannrahmen). Dies verringert die notwendigen Neuinvestitionen und macht diese Technologie insbesondere für KMU interessant. An den Forschungen waren neben dem DTNW auch Chemiker des entsprechenden Fachbereichs an der HS Niederrhein beteiligt.
Ansprechpartner
Klaus Opwis
opwis@dtnw.de
+49 2151 843 2014
Fördergeber
Finanzielle Förderung über das Forschungskuratorium Textil als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungseinrichtungen (AiF) aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Programms zur Förderung der "Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)" mit der Projektnummer 18262N.